Nachspielzeit, No Deal oder gar kein Austritt? Dass die britische Premierministerin Theresa May mit ihrem Brexit-Deal vor dem Parlament scheitern wird, war abzusehen. Nicht abzusehen war allerdings, wie deutlich ihr mit der EU ausgehandeltes Austrittsabkommen gestern abgewürgt wurde. Mit 432 zu 202 Stimmen ließen die britischen Abgeordneten den Deal geradezu durchfallen, heute Abend muss sich May einem Misstrauensvotum stellen. Doch wie geht es weiter, nachdem die Uhr bis zum 29. März tickt?
Ebenso sieht es auch Karen Watkin, Portfoliomanagerin All Market Income bei AllianceBernstein (AB): Die größer als erwartet ausgefallene Niederlage der Regierung von Theresa May signalisiert den Anfang einer Entscheidung für die Brexit-Frage. Auch wenn das Abkommen, das May mit der Europäischen Union (EU) ausgehandelt hat, abgelehnt wurde: Die meisten Parlamentarier sind bestrebt, einen ungeregelten Austritt zu vermeiden. Damit sind ein geänderter Deal und sogar gar kein Brexit durchaus immer noch das realistischste Ergebnis.Mit gemischten Gefühlen betrachtet der gescheiterte Deal Franz Pöltl, Chef der EHL Immobilien Consulting: „Nach diesem Ergebnis wird es jetzt sicher einige Nutzer geben, die ernsthaft über einen Standortwechsel nach Kontinentaleuropa nachdenken, da deren Geschäftsmodell von Großbritannien aus nur noch schwer umsetzbar sei, wenn es zu einem ungeordneten Brexit kommen würde. Generell ist der Brexit ein Verlust für alle Beteiligten.“ Auch wenn auf einen regulierten Austritt hofft, dürfte der Brexit die Nachfrage nach Büro- und Wohnimmobilien angekurbelt werden. Da hätte auch Österreich gute Chancen: „Österreich könnte sich als guter Standort promoten, nachdem sich mehrere Unternehmen in Richtung EU orientieren“, so Pöltl. (Quelle: Immoflash, Charles Steiner)
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